Sonntag, 22. März 2015

Balos Lagoon - Μπαλος

Balos Lagoon


Schon so oft wollte ich hierhin, um diesen spektakulären Blick zu geniessen. 2009 auf meiner ersten richtig tollen Reise nach Kreta habe ich die Lagune mit dem Schiff von Kissamos her besucht. Das war Ende April, mit baden war nix, dafür hatte ich die ganze Lagune fast für mich allein.

An einem windigen Sonntagnachmittag im September 2014 habe ich es also geschafft hierhin zu kommen. Nach einer holperigen Fahrt über die etwa acht Kilometer lange Piste und einem kurzen Fussmarsch über einen Trampelpfad erreicht man diesen Aussichtspunkt. Unten in der Lagune tummelten sich bestimmt hunderte Badelustige, so beschloss ich, mir den Weg nach unten zu sparen. 
Die Aussicht von hier oben ist so viel spektakulärer, und unten in der Lagune war ich ja schon. 


Blick Richtung Gramvousa


Die Bucht von Balos liegt an der Westseite der heute unbewohnten Halbinsel Gramvousa (Γραμβούσα). Die im Süden vier Kilometer breite Halbinsel erstreckt sich von der letzten Ansiedlung Kaliviani 12 Kilometer nordwärts bis zum Kap Vouxa (Ακρωτήρι Βούξα), dem nordwestlichsten Punkt der Insel Kreta. Auf Höhe von Balos, fünf Kilometer südwestlich vom Kap Vouxa, hat Gramvousa nur noch eine Breite von etwa einem Kilometer.
Balos bildet eine Lagune zwischen Gramvousa und dem westlich anschließenden Kap Tigani (Ακρωτήρι Τηγάνι, übersetzt: „Pfanne“) mit einer nördlichen Verbindung zum offenen Meer. Die etwa einen Kilometer lange und 700 Meter breite Halbinsel des Kap Tigani, die auf eine Höhe von 117 Metern ansteigt, ist bei Balos nur durch eine flache, etwa 50 Meter breite Landbrücke mit dem Festland verbunden. Die Lagune erstreckt sich dabei östlich dieser Landbrücke bei einer Ost-West-Ausdehnung von etwa 400 Metern ungefähr 600 Meter vom offenen Meer nach Süden.

Bucht und Lagune von Balos gelten neben der Insel Elafonisi und der Samaria-Schlucht als eine der Hauptsehenswürdigkeiten der Natur Westkretas. Die Bucht entstand durch die allmähliche tektonische Hebung der Insel im Westen und der damit entstehenden Landverbindung Kretas zur ehemals vorgelagerten Insel des heutigen Kap Tigani. Im Schutz dieser Landbrücke zum offenen Meer konnte sich östlich davon durch Anschwemmungen die Lagune bilden.

Der Lagunenstrand besteht aus feinem weißen Muschel- und Korallensand. Das auf weiten Teilen der Lagune nur seichte Wasser mit Tiefen unter 50 Zentimetern weist keinerlei Pflanzenwuchs auf. Auch die durch Dünen geprägten Küstenbereiche sind nur spärlich mit Vegetation bestanden. An den Ufern der Bucht finden sich im Sand viele kleine Teerklumpen, die durch Westwinde angespült werden und von Tankern stammen sollen, die auf offener See verbotenerweise ihre Tanks reinigen.
Die flache Landverbindung zum Kap Tigani besteht aus Naturzement (zementierten Sandschichten), in dem sich Wasserlöcher gebildet haben. Am Südrand der Lagune steht eine im Sommer geöffnete Taverne. Ansonsten ist der Bereich der Bucht von Balos unbebaut. Lediglich auf der Halbinsel des Kap Tigani gibt es eine kleine Kapelle und auf der vorgelagerten Insel Imeri Gramvousa (Ήμερη Γραμβούσα) befinden sich die Ruinen eines venezianischen Kastells aus dem 16. Jahrhundert.

Imeri Gravmousa


Kurz hinter der Ortschaft Kaliviani endet die asphaltierte Straße und eine unbefestigte Piste zieht sich etwa acht Kilometer an der Ostseite Gramvousas nordwärts. Auf halbem Weg steht die kleine Kapelle Agia Irini oberhalb der Küste des Golfs von Kissamos (Κόλπος Κισσάμου). Am Ende der unbefestigten Straße befindet sich etwa 100 Meter über Meereshöhe eine Taverne mit Parkplatz. Zur von dort etwa einen Kilometer Luftlinie entfernten Bucht von Balos führt ein Trampelpfad mit anschließender, im Jahr 1999 erbauter Steintreppe nach Westen.

Eine weitere Möglichkeit die Bucht von Balos zu erreichen bieten die in der Tourismussaison (Ende April bis Ende Oktober) täglich von Kissamos verkehrenden Ausflugsschiffe, die auch die vorgelagerte Insel Imeri Gramvousa anlaufen.Durch diese Schiffsverbindungen wurde Balos in den letzten Jahren zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor für die Einwohner der Gemeinde Kissamos.

Quelle:Wikipedia